Für solche Analysen werden bisher häufig allgemeine Skalen wie der ECOG- oder der Karnofsky-Index verwendet, die auf persönlicher Einschätzung der Patienten beruhen und nicht objektiv messbar sind. Mit seinem Projekt verfolgt Dr. Florian Lüke das Ziel, diese Einschätzung genauer und objektiver zu gestalten. Dazu werden drei Bereiche untersucht:
Die körperliche Verfassung und die Lebensqualität: Dies umfasst unter anderem die Messung der Körperzusammensetzung (z. B. Bioimpedanzanalyse), die Bestimmung der Handkraft, den Einsatz von Fragebögen zur Lebensqualität, einfache Beweglichkeitstests wie "hinsetzen und aufstehen" sowie Ultraschallmessungen des Bauchfetts.
Blutanalysen: Es werden Blutwerte bestimmt, die zeigen könnten, wie sehr der Körper durch die Krankheit oder andere Faktoren belastet ist.
Radiologische Bildgebung: Mittels Querschnittsbildern des Körpers wird zum Beispiel die Muskelmasse im Körper bewertet.
In das Forschungsprojekt werden zunächst Patienten einbezogen, für die in einem Molekularen Tumorboard individuelle Therapieoptionen besprochen werden. Ziel ist es, mit den gesammelten Daten ein objektiveres Bewertungssystem zu entwickeln, das im nächsten Schritt auch im BZKF multizentrisch überprüft werden soll.
Über das Young-Scientist-Fellowship-Programm
Das Young-Scientist-Fellowship-Programm des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung (BZKF) unterstützt junge Forschende in der Onkologie dabei, innovative Projekte zu entwickeln und voranzutreiben. Es bietet finanzielle Förderung, wissenschaftliche Vernetzung und Zugang zu modernsten Ressourcen an den BZKF-Standorten. Ziel ist es, talentierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zu fördern, um neue Ansätze in der Krebsforschung zu ermöglichen und langfristig die Patientenversorgung zu verbessern.