Molekulares Tumorboard (MTB)
Das Molekulare Tumorboard Regensburg wurde aus einer gemeinsamen Initiative des Institutes für Pathologie der Universität Regensburg und der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III des Universitätsklinikums Regensburg im Jahr 2019 etabliert.
Hierbei handelt es sich um eine interdisziplinäre Tumorkonferenz, welche zum Ziel hat, auf der Grundlage einer umfangreichen molekularen Charakterisierung von Tumoren eine Therapieempfehlung zu erarbeiten.
Allgemeines zum Molekularen Tumorboard
Es existieren folgende Einschlusskriterien, welche zuvor in einem Organ-spezifischen Tumorboard evaluiert werden müssen:
- Fortgeschrittene Tumorerkrankung
- Leitliniengerechte und evidenzbasierte Therapie ausgeschöpft oder in absehbarer Zeit ausgeschöpft (z.B. Beginn letzte Therapielinie mit geringen Erfolgsaussichten)
- Oder seltene Tumorerkrankung ohne Standardtherapie
- Oder komplexer molekularpathologischer Befund, der den Horizont eines dezidierten Organtumorboardes übersteigt (gilt nur für molekularpathologische Befunde, die am Institut für Pathologie der Universität Regensburg erstellt wurden)
- Ausreichende Lebenserwartung (für molekulare Testung und Einzelfallantrag bei Krankenkasse, i. d. R. min. 6 Monate)
- Geeignetes Gewebe steht zeitnah zur Verfügung
- Patient/in stimmt experimenteller/off-label Therapie als individuellem Heilversuch zu
Die Anmeldung eines Patienten zum molekularen Tumorboard erfolgt ausschließlich über die Geschäftsstelle des Zentrums für Personalisierte Medizin - Onkologie Regensburg (ZPM-OR). Die Brückenköpfe der beteiligten Kliniken bestätigen mit ihrer Unterschrift die Vollständigkeit der Anmeldeformulare und die Erfüllung der Einschlusskriterien. Falls Sie keinen beteiligten Brückenkopf haben, übernimmt diese Aufgabe die Geschäftsstelle des Zentrums für Personalisierte Medizin - Onkologie Regensburg.
Zum Einsatz kommen abhängig von der Fragestellung und dem zur Verfügung stehenden Gewebe u.a. immunhistochemische Untersuchungen (z.B. PD-L1 oder Her2neu) und Next-Generation-Sequencing-Assays (z.B. TruSight Oncology 500).
Die positiv ethikvotierte "Prospektive Beobachtungsstudie des Molekularen Tumorboards des Universitätsklinikums Regensburg" dient zum einen der internen Qualitätssicherung, zum anderen sollen im Rahmen der Studie wertvolle Erkenntnisse bezüglich zielgerichteter Tumortherapeutika gewonnen werden.
Ihre ärztliche Ansprechpartner für weitere diagnostische Fragestellungen und Forschungsvorhaben:
PD Dr. med. Kirsten Utpatel und Dr. med. Florian Lüke
Zentrum für Personalisierte Medizin - Onkologie Regensburg (ZPM-OR) | Franz-Josef-Strauß-Allee 11 | 93053 Regensburg
Geschäftsstelle: T: +49 (0)941 - 944 18208 | F: +49 (0)941 944-38211 | E-Mail: info.zpm-or(at)ccco.de
Leitung und Koordination des Molekularen Tumorboards
Ärztliche Leitung/Stellvertreter:
- PD Dr. med. Kirsten Utpatel
- Dr. med. Florian Lüke
Geschäftsstelle:
- Dr. sc. hum. Anja Sedlmeier
- Luisa Berisha
Ansprechpartner klinisches Team MTB:
- PD Dr. med. Daniel Heudobler
- Dr. med. Sabine Einhell
Ansprechpartner molekulardiagnostisches Team MTB:
- Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Dietmaier
- Prof. Dr. med. Daniela Hirsch
- Dr. med. Felix Keil
Geschäftsstelle: T: 0941 944-18208 | E-Mail: info.zpm-or(at)ccco.de
Anmeldungen Molekulares Tumorboard
Reguläre Anmeldung
Reguläre Anmeldung
Die Anmeldung zum molekularen Tumoboard erfolgt in zwei Schritten.
Schritt 1
Zur Anmeldung eines Patieten für das MTB müssen folgende Einschlusskriterien obligatorisch erfüllt und in einem Organ-Tumorboard evaluiert sein:
- Fortgeschrittene Tumorerkrankung
- Leitliniengerechte und evidenzbasierte Therapie ausgeschöpft oder in absehbarer Zeit ausgeschöpft (z.B. Beginn letzte Therapielinie mit geringen Erfolgsaussichten)
- Oder seltene Tumorerkrankung ohne Standardtherapie
- Oder komplexer molekularpathologischer Befund, der den Horizont eines dezidierten Organtumorboards übersteigt (gilt nur für molekularpathologische Befunde, die am Institut für Pathologie der Universität Regensburg erstellt wurden)
- Ausreichende Lebenserwartung (für molekulare Testung und Einzelfallantrag bei Krankenkasse, i. d. R. min. 6 Monate)
- Geeignetes Gewebe steht zeitnah zur Verfügung
- Patient stimmt experimenteller/off-label Therapie als individuellem Heilversuch zu
Schritt 2
Sollten alle Einschlusskritierien erfüllt sein, können Sie die ausgefüllten Anmeldedokumente an folgende Andresse zusenden:
Centrum für Translationale Onkologie (CTO)
Zentrum für Personalisierte Medizin - Onkologie Regensburg (ZPM-OR)
Franz-Josef-Strauß-Allee 11
93053 Regensburg
Falls das Gewebe nicht in der Pathologie der Universität Regensburg vorliegen sollte, wird das Gewebe durch die Ansprechpartner der Pathologie angefordert. Sie müssen den Versand der Paraffinblöcke nicht selbst initiieren. Bitte teilen Sie uns in diesem Fall im Anmeldeformular mit, von welcher Pathologie wir das Gewebe anfordern sollen. Hilfreich ist auch die Übermittlung des entsprechenden externen pathologischen Befundes.
Downloadbereich Dokumente zur Fallanmeldung MTB:
Anmeldung zum MTB Konsilfall
Anmeldung zum MTB Konsilfall
Es besteht die Möglichkeit bekannte, komplexe molekulare Befunde im MTB als Konsilfälle zu besprechen. Dies gilt nur für molekulare Befunde, die durch das Institut für Pathologie der Universität Regensburg erstellt wurden. Der Anmeldeprozess ist hierfür vereinfacht worden. Zusätzliche molekulare Untersuchungen werden in diesem Fall nicht durchgeführt.
Falls Sie einen MTB-Konsilfall für einen molekularpathologischen Befund aus dem Institut für Pathologie der Universität Regensburg anmelden möchten, bitten wir Sie, die Anmeldeunterlagen zum MTB-Konsil auszufüllen. Diese finden Sie im Downloadbereich.
In begründeten Einzelfällen können auch externe molekulare Befunde besprochen werden. Hierfür wenden Sie sich bitte an direkt an die Geschäftsstelle des ZPM-OR (info.zpm-or(at)ccco.de).
Bitte schicken Sie die ausgefüllten Anmeldedokumente an folgende Adresse:
Centrum für Translationale Onkologie (CTO)
Zentrum für Personalisierte Medizin - Onkologie Regensburg (ZPM-OR)
Franz-Josef-Strauß-Allee 11
93053 Regensburg
Downloadbereich Dokumente zur Anmeldung MTB Konsilfall:
Beteiligte Kliniken und Brückenköpfe
Das Molekulare Tumorboard Regensburg setzt auf eine interdisziplinäre Zusammenarbeit in Form eines Brückenkopfkonzeptes. Die Brückenköpfe nehmen in einem rotierendem System aktiv an der Falldiskussion im molekularen Tumorboard teil.
Beteiligte Kliniken und verantwortliche Brückenköpfe des Onkologischen Zentrums UCC-R:
-
Innere Medizin III vertreten durch das klinische Team MTB
-
Innere Medizin III (Sarkome): PD Dr. med. Matthias Grube
-
Innere Medizin I: Prof. Dr. med Arne Kandulski, Dr. med Lidia-Sabina Cosma, Dr. med. Sophie Schlosser, Dr. Hauke Tews
-
Innere Medizin II: Prof. Dr. med. Christian Schulz
-
Urologie Caritas-Krankenhaus St. Josef: Dr. med. Marco Schnabel
-
Gynäkologie Caritas-Krankenhaus St. Josef: PD Dr. med. Stephan Seitz
-
Dermatologie: PD Dr. med. Sebastian Haferkamp, Dr. med. Konstantin Drexler
-
Neuroonkologisches Zentrum: Dr. med. Elisabeth Bumes (Neurologie)
-
Strahlentherapie: Dr. med. Felix Steger
-
Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation: PD Dr. med. Anja Tröger
Informationen für Patienten
Die molekulare Testung von Tumoren in weit fortgeschrittenen Stadien ist aktuell noch kein Behandlungsstandard. Daher kann eine solche Testung nur sehr spät im Krankheits- und Behandlungsverlauf diskutiert werden. Sollten die Einschlusskriterien für Ihre Tumorerkrankung erfüllt sein und erachtet Ihr behandelnder Onkologe eine molekulare Testung für sinnvoll, kann er Sie zum Molekularen Tumorboard anmelden.
Das Ziel einer molekularen Testung im Rahmen unseres multidisziplinären Molekularen Tumorboards ist es, Veränderungen im Erbgut des Tumors ausfindig zu machen. Manche Veränderungen des Tumorerbgutes ermöglichen den Versuch einer zielgerichteten Therapie. Da viele dieser Veränderungen nur sehr selten anzutreffen sind, besteht in der Regel keine umfangreiche Datenlage hinsichtlich möglicher Therapien. Daher kann eine Therapie oft nur als so genannter individueller Heilversuch stattfinden und es muss zunächst ein Antrag bei der Krankenkasse gestellt werden.
Das Ziel der molekularen Testung im Rahmen unseres multidisziplinären Molekularen Tumorboards ist es nicht, Veränderungen in Ihrem Erbgut aufzudecken. Es kann allerdings sein, dass im Rahmen der molekulargenetischen Analyse an den Tumorzellen, der Verdacht aufkommt, dass im Tumor gefundene Mutationen möglicherweise auch im Erbgut bestehen könnte (sog. Keimbahn-Mutationen), so dass die Möglichkeit der Weitergabe auf die Nachkommen bestünde. Sollte diese Möglichkeit in Betracht kommen, ist die nachfolgende humangenetische Beratung zu empfehlen. Dies wird im Bericht des MTB schriftlich mitgeteilt. Ansprechpartner für die weitere Beratung und nachfolgende Analysen ist das Institut für Humangenetik der Universität Regensburg (Direktor: Prof. Dr. Bernhard Weber, Kontakt-Tel.: 0941/944-5410).
Wir haben für Sie die wichtigsten Fragen und Antworten in einer Patienteninformation (PDF) zusammengefasst.
Informationen zu wissenschaftlichen Studien
Allgemeines und Voraussetzungen
Allgemeines und Voraussetzungen
Wenn Sie die Tumorforschung an den Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III des Universitätsklinikums Regensburg und des Instituts für Pathologie der Universität Regensburg unterstützen möchten, können sie sich hier gerne darüber informieren, welche Forschungsprojekte von Ihrer Spende bzw. Ihrem Einverständnis derzeit profitieren bzw. in der Vergangenheit profitiert haben. Sie finden hier zusätzlich Informationen über die Verfahrensweisen und die Maßnahmen zum Schutz Ihrer personenbezogenen Daten.
Welche Voraussetzungen müssen Forschungsprojekte erfüllen, um von ihrer Spende bzw. Ihrem Einverständnis profitieren zu können?
Der Zweck der Forschung muss definiert und ethisch vertretbar sein. Daher gibt es zwei Voraussetzung für die Verwendung der Biomaterialien und Daten für ein konkretes Forschungsprojekt:
- Das Forschungsvorhaben wurde durch eine Ethikkommission bewertet und nicht als unethisch erachtet.
- Der Zweck des Forschungsvorhabens ist die Erforschung von Tumoren, insbesondere die Frage nach zielgerichteten Therapien und die Entstehung von Resistenzmechanismen
Welche Forschungsprojekte profitieren von Ihren Spenden?
Welche Forschungsprojekte profitieren von Ihren Spenden?
- Prospektive Beobachtungsstudie des Molekularen Tumorboards des Universitätsklinikums Regensburg
Das Institut für Pathologie der Universität Regensburg und die Abteilung Innere Medizin III des Universitätsklinikums Regensburg führen eine gemeinsame positiv ethikvotierte Studie durch, welche PatientInnen des molekularen Tumorboards (in Abhängigkeit von deren Einverständnis) nachbeobachtet. Ziele dieser prospektiven Beobachtungsstudie sind (i) die interne Kontrolle der Ergebnisqualität des molekularen Tumorboards des Universitätsklinikums Regensburg sowie (ii) die Veröffentlichung anonymisierter wissenschaftlicher Daten, um sie der Wissenschaftsgemeinschaft zugänglich zu machen und Weiterentwicklungen im Feld der personalisierten Medizin zu ermöglichen.
Projektleiterin: Dr. med. Kirsten Utpatel
- Enge Kooperationspartner sind zudem die Abteilungen für Gynäkologie und Urologie des Caritas-Krankenhauses St. Josef in Regensburg.
Wer greift auf Ihre Daten zu?
Wer greift auf Ihre Daten zu?
Die Forscher haben in der Regel keinen Zugang zu ihren primären Daten (Name, Geburtsdatum, Anschrift etc.). Nur im Rahmen der medizinischen Diagnostik und einer eventuellen Kontaktaufnahme werden Ihre primären Daten verwendet. Dabei wird der Kreis der Personen, die Zugriff auf Ihre Daten haben, so klein wie möglich gehalten.
Im Rahmen von Überprüfungen kann es sein, dass Auditoren Zugriff auf Ihre Daten erhalten. Diese Auditoren sind notwendig, um ein Vorgehen nach wissenschaftlichen Standards nachweisen zu können. Wie die Forscher und sonstigen Beteiligten sind auch die Auditoren zur Verschwiegenheit verpflichtet.
Wer erhält Ihre Daten?
Wer erhält Ihre Daten?
Eine Übermittlung Ihrer Daten im Rahmen der bereits gegebenen Einwilligung ist nicht beabsichtigt, im Rahmen eines konkreten Forschungsprojekts aber auch nicht ausgeschlossen. Eine Übermittlung in Drittländer außerhalb der EU, in denen möglicherweise ein geringeres Datenschutzniveau herrscht, ist dagegen ausgeschlossen, solange Sie dazu nicht explizit Ihre Einwilligung abgegeben haben.